Confident of Victory – “Pornoskins” aus der Lausitz

Oben “Confident of Victory” bei einem Auftritt 2012. Unten: Thomas Tschech, Rico Hafemann, Christian Sobeck, Tobias Schütze, Mario Rudolf (Fotos flickr, flickr).

Neben den Neonazi-Bands “Division Germania”, “Blutzeugen” und “Deutsch Stolz Treue” steht zur Stunde die Gruppe “Confident of Victory” beim Rechtsrock-Konzert “White Xmas” auf der Bühne. Im Jahr 1998 eigentlich nur als Nebenprojekt der Naziband “Sturm und Drang” gegründet, zählt “Confident of Victory” aus Senftenberg (Brandenburg) heute zu den bedeutendsten Rechtsrock-Bands des Landes.

Als Sänger der Bands “Sturm und Drang” und “Confident of Victory” fungiert der Neonazi Rico Hafemann aus Senftenberg. Hauptberuflich ist Hafemann Inhaber der “Hotel-Pension Hafemann” im Senftenberger Ortsteil Niemtsch. Dem Brandenburger Landesamt für Verfassungsschutz gilt Hafemann als derart bedeutender Neonazi, dass man ihn im Verfassungsschutzbericht 2009 mit vollem Namen nannte – als einen von zwei Hauptakteuren der neonazistischen Musikszene im Bundesland. Zusammen mit Mitgliedern der mittlerweile aufgelösten sächsischen NSBM-Band “Magog” bildete Hafemann zudem die NS-Death-Metal-Band “Obskur”.

Auch der Bassist von “Confident of Victory”, Thomas Tschech, gehört seit den Anfangstagen zur Gruppe. Er war somit auch von den Hausdurchsuchungen betroffen, die im Januar 2006 bei den Bandmitgliedern durchgeführt wurden. Anlass war ein Auftritt in Mannheim im März 2005, bei dem die Band volksverhetzende Titel gespielt und ihr Publikum zum Zeigen des Hitlergrußes sowie zu “Sieg Heil”-Rufen animiert haben soll. Bei den Durchsuchungen wurde auch der Zünder einer Übungshandgranate beschlagnahmt. Gleichzeitig wurde das Album “F.N.A.B.” (“Freedom, Nation and Blood”) und die Demo-CD “Pornoskins” nach Liste A indiziert. Die Demo-CD enthält Zeilen wie “Nigger scum, nigger nigger nigger nigger scum”. Auf “F.N.A.B.” sind Forderungen wie “War, war, war – the final solution!” zu hören.

Auch das auf diesem Album erschienene Lied “Sieg” ist auf Konzerten ein Klassiker. In der ursprünglichen Version heißt es: “Kamerad, auf dass der Sieg mit uns sei, ein kräftiges Sieg”. Bei ihrem Auftritt in Unterwasser (Schweiz) im Oktober 2016 vollendete das Publikum die Textzeile mit dem Ausruf “Heil!” Besucher witzelten später, das anwesende Publikum sei wohl nicht textsicher gewesen, da der Song eigentlich anders laute. Tatsächlich brachte die Band eine zweite Version des Liedes heraus, in der Hafemann “Kamerad, auf dass der Sieg mit uns sei, wir bleiben dabei, stolz und frei” singt. Damit umging man eine strafrechtliche Verfolgung. Auf konspirativen Konzerten bieten “Confident of Victory” jedoch die Orginalfassung dar.

Im Jahr 2012 erschien das bislang letzte Album “A Neverending Fight” und die Single “Eisenschmiede”, beide bei “OPOS Records”. Ein Jahr später wurde die 2006 erschienene CD “The Unfeeling” indiziert. Eine Neuauflage erschien 2016 beim Nazi-Musiklabel “Gjallarhorn Klangschmiede”, das schon die ursprüngliche Version produziert hatte. Daneben steuerten “Confident of Victory” in den Jahren 2008 und 2013 Lieder zu den “Schulhof-CDs” der NPD bei.

Die Gitarre bei “CoV” spielt seit einigen Jahren Mario Rudolf. Der 31-Jährige kommt ursprünglich aus der Gemeinde Guteborn (Brandenburg), wohnt aber mittlerweile in Dresden. Rudolf spielt auch bei anderen Nazibands mit und ist als Soloprojekt “Stereotyp” aktiv.

Schlagzeuger von “Confident of Victory” war lange Zeit Tobias Schütze, der ebenso wie Mario Rudolf aus Südbrandenburg stammt und mittlerweile in der Sächsischen Schweiz wohnt. Schütze spielt weiterhin in der NS-Hardcore-Band “Hope for the Weak” sowie in der Nazipunk-Kapelle “Pro Patria”.

Seit 2017 sitzt nun der Zwickauer Neonazi Christian Sobeck bei “Confident of Victory” am Schlagzeug. Der 1986 geborene Sobeck wohnt im Raum Zwickau, kommt aber ursprünglich aus dem Erzgebirge, wo er in den Nazibands “Konfrontation” und “White Resistance” aktiv ist. Daneben veröffentlichte Christian Sobeck mehrere CDs unter den Namen “Projekt X” und “Paranoid”. Sie erschienen überwiegend bei den Labels “PC Records” und “OPOS Records” und sind u.a. mit Fotos von Hitlerjungen bebildert.

Ein unvollständiger Abriss des Konzertgeschehens, an dem die oben genannten Musiker mitwirkten:

  • 6. Dezember 1996 Auftritt von “Sturm & Drang” in Sachsen, u.a. mit “Frontalkraft” (Cottbus) und “Legion of St. George” (England)
  • 22. Januar 2000 Auftritt von “Sturm & Drang” in Dresden, u.a. mit “Totenburg” (Gera) und “Might of Rage” (Chemnitz)
  • 7. September 2002 Auftritt von “Sturm & Drang” im “Deutsche Stimme”-Verlag der NPD in Riesa, zusammen mit “Selbststeller” (Riesa), “Sleipnir” (Nordrhein-Westfalen) und “Spreegeschwader” (Berlin)
  • 27. November 2004 Auftritt von “Confident of Victory” in Bayern, zusammen mit “Absurd”
  • 1./2. Oktober 2005 Auftritt von “Confident of Victory” beim “Hammerfest” des internationalen Nazi-Netzwerks “Hammerskins” in den USA
  • 14. Juli 2012 Auftritt von “Confident of Victory” beim “Veneto Fronte Skinheads”-Sommerfest in Italien, u.a. mit “Sleipnir”
  • 27. Juli 2013 Open-Air mit “Confident of Victory”, “Frontalkraft”, “Hope for the Weak” und “Timebomb” auf dem Gelände von Klaus Mann in Finowfurt (Brandenburg), veranstaltet von “Märkische Skinheads”
  • 13. Dezember 2014 Konzert “White X-Mas” in Frankreich mit “Blutzeugen”, “Confident of Victory”, “Gestapo”, “Helle und die RACker”, “Kraftschlag”, “Sniper” und “Überzeugungstäter”, organisiert vom “Chapter Westwall” der “Hammerskins”

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