Painful Life – NS-Hardcore vom Dorf

“Painful Life” 2017: Roman Dänner, Kevin Thielicke, Mirko Schmädicke, Stefan Wedekind (Foto Presseservice Rathenow)

Seit 2007 ist “Painful Life” aus dem Bördekreis (Sachsen-Anhalt) eine treibende Kraft innerhalb der selbsternannten “NSHC”-Szene. Die explizite Zugehörigkeit zu dieser Nische der rechten Musikszene scheint den Neonazi-Musikern wichtig zu sein. Schon 2009 war “Painful Life” auf Konzerten anzutreffen, bei denen beispielsweise veganes Essen angeboten wurde. Ähnlich wie die Verwendung linker Styles durch die “Autonomen Nationalisten” war das damals nicht unumstritten. Tatsächlich fand die NSHC-Szene samt ihrem Lifestyle in den letzten Jahren vor allem unter den jüngeren Neonazis Gehör. Heute versteht sich diese Szene als “Speerspitze der nationalen Bewegung”. “Painful Life” und das Umfeld der Band waren an dieser Elitenbildung maßgeblich beteiligt.

Der Sänger von “Painful Life” ist Stefan “Willi” Wedekind. Er kommt aus dem Raum Angern und war dort schon vor über zehn Jahren aktiv. Heute ist Wedekind auch Mitglied der Gruppe “Wardon 21”, die den “Straight Edge”-Lifestyle propagiert und die rechte Szene motivieren möchte, sich körperlich zu betätigen und Drogen abzulehnen. Damit fördere man die “Wehrhaftigkeit des Volkes”. Mit “Wardon 21” nahm Wedekind im Jahr 2017 an den rechten Kampfsportturnieren “Kampf der Nibelungen” in Kirchhundem (Nordrhein-Westfalen) und “Force et Honneur” in Frankreich teil.

Zu “Painful Life” gehören weiterhin die Gitarristen Mirko Schmädicke und Kevin Thielicke sowie bis 2015 Tim Schmädicke am Schlagzeug und Katharina Kutschbach am Bass. Mirko und Tim Schmädicke spielen außerdem in der Naziband “Mortuary” um Sänger Benjamin Siegl aus Haldensleben. Thielicke ist auch Mitglied der Magdeburger NS-Beatdown-Band “2 Minutes Warning”.

Nachdem “Painful Life” im März 2015 ihr Abschiedskonzert in Kirchheim gaben, formierte sich die Band ein Jahr später neu. Das Schlagzeug spielt seitdem Roman Dänner aus dem Raum Lichtenfels (Oberfranken), der auch den Bands “Burning Hate” und “Eternal Bleeding” angehört.

Ein unvollständiger Abriss des Konzertgeschehens, an dem die oben genannten Musiker mitwirkten:

  • Oktober 2009 Auftritt von “Painful Life” und “Mortuary” in Sachsen, zusammen mit “Fight Tonight” (Sachsen-Anhalt) und “If we die tommorow” (Sachsen). Es gibt veganes Essen, während der Erlös den “Freien Kräften” zugute kommen soll.
  • 14. März 2015 Abschiedskonzert von “Painful Life” in Allstedt-Sotterhausen, u.a. mit “Eternal Bleeding” und “Terrorsphära”
  • 11. Juni 2016 Auftritt von “Mortuary” beim “Thüringentag” der NPD in Sömmerda (Thüringen), u.a. mit “Makss Damage” (Gütersloh), “Nordglanz” (Raum Frankfurt) und “Sachsenblut”
  • 19. November 2016 Auftritt von “Painful Life” in der Tschechischen Republik, zusammen mit “Eternal Bleeding”, “Fight Tonight” (Sachsen-Anhalt) und “Daily Broken Dream” (Sachsen-Anhalt)
  • 26. August 2017 Auftritt von “Mortuary” in Deutschland, u.a. mit “Ahnenerbe” (Sachsen-Anhalt) und “Fight Tonight” (Sachsen-Anhalt)

Mehr dazu:

“Mortuary” 2016: Sänger Benjamin Siegl und Schlagzeuger Tim Schmädicke (Foto mediathek_bialek)