Killuminati – Nazis auf der Suche nach dem wahren Übel

Nazi-Band “Killuminati”: Patrick Blumenschein, Michél Sajovitz, Ron Penz, Steven Arndt

“Wir sind Sklaven dieser geheimen Macht und der Volkstod, er kommt schleichend über Nacht. Wir sind Sklaven dieser Machenschaft. Illuminaten, Weltbrandstifter, einfach ekelhaft.” – wer den Namen dieser Naziband für einen Zufall hielt, wird mit diesen Textzeilen eines besseren belehrt. Der Hass auf Juden, die Rede vom “Weltvergifter”, “wahren Übel” und “Völkerfeind”, der “die Fäden zieht”, ist bei “Killuminati” Programm. In einem Interview fügt der Sänger hinzu, dass “das Finanzsystem den wahren Feind” darstelle “und eben nicht ein paar wildgewordene Salafisten und Glaubenskrieger in diesem Land”. PEGIDA und andere rassistische Bewegungen würden lediglich “den Sprössling einer Unkrautpflanze” abschneiden, die Musiker hingegen wollen die eingebildete jüdische Weltverschwörung an der Wurzel packen.

Das “Jetzt sind wir da” betitelte Erstlingswerk der Rechtsrock-Band erschien im Jahr 2014 beim Nazilabel “OPOS Records”, ein Jahr später folgte der erste Liveauftritt. Die Mitglieder der Gruppe sind jedoch schon seit Jahren in der neonazistischen Musikszene aktiv. Die Texte von “Killuminati” singt Steven Arndt aus Eisenach. Arndt ist auch Sänger und Gitarrist der Thüringer Naziband “Hermunduren” und zählt zur “Crew 38”, einer Vorfeldorganisation des weltweiten Neonazi-Netzwerks “Hammerskins”.

Der antisemitischen Rechtsrock-Gruppe gehört auch Ron Penz aus dem sächsischen Flöha an, der bereits von den Nazibands “Endless Struggle”, “Heiliges Reich”, “Kraftschlag”, “Moiler”, “Permafrost” und “Sköll Dagaz” bekannt ist. Penz, der mehrere Instrumente beherrscht, spielt hier das Schlagzeug. Sein langjähriger Bekannter Michél Sajovitz steht bei “Killuminati” am Bass.

Der Gitarrist von “Killuminati” heißt Patrick Blumenschein und ist unter dem Pseudonym “Resistentia” auch als rechter Liedermacher aktiv. Blumenschein machte am 1. Mai 2016 Schlagzeilen, als er auf einem Aufmarsch der Nazipartei “III. Weg” in Plauen (Sachsen) eine Gegendemonstrantin angriff.

Ein unvollständiger Abriss des Konzertgeschehens, an dem die oben genannten Musiker mitwirkten:

  • 29. Juni 2013 Auftritt von “Resistentia” beim Sommerfest der sächsischen NPD-Fraktion, mit Frank Rennicke
  • 31. Dezember 2013 Auftritt von “Resistentia” in der “Kammwegklause” in Erfurt
  • 25. Januar 2014 Auftritt von “Hermunduren” in Österreich, u.a. mit “Brainwash” (Dresden) und “Exzess” (Brandenburg)
  • 9. August 2014 Auftritt von “Resistentia” beim Nazi-Open-Air “In Bewegung” in Berga (Thüringen), u.a. mit “Die Lunikoff Verschwörung” (Berlin) und “Sachsenblut”
  • 17. Januar 2015 Auftritt von “Killuminati” in Kirchheim (Thüringen), u.a. mit “Tätervolk” (Berlin) und “Thematik 25” (Leipzig)
  • 21. Februar 2015 Auftritt von “Killuminati” beim “Oi! Tattoo Fest 2015” in Nordfrankreich, u.a. mit “Path of Resistance” (Rostock)
  • 23. Mai 2015 Auftritt von “Killuminati” beim “Rock für Meinungsfreiheit” (alias “Live H8 III”) in Hildburghausen, u.a. mit “Sleipnir” (Nordrhein-Westfalen) und “Faust”
  • 7. November 2015 Auftritt von “Hermunduren” im NPD-Büro “Flieder Volkshaus” in Eisenach, u.a. mit “Fylgien” (Berlin), “Barny” (Raum Chemnitz) und “RAC’n’Roll Teufel” (Zwickau)
  • 17. September 2016 Auftritt von “Killuminati” in Kloster Veßra (Thüringen), zusammen mit “Unbeliebte Jungs”
  • 28. Mai 2016 Auftritt von “Killuminati” in Süddeutschland, u.a. mit “Kraftschlag”, organisiert von “Front Records”
  • 8. Oktober 2016 Auftritt von “Killuminati” beim “Joe Rowan Memorial” in Kirchheim (Thüringen), u.a. mit “Sniper” und “D.S.T.” (Berlin), organisiert von den “Hammerskins”